MELDORF. Die Bauarbeiten des Dithmarscher Landesmuseums in Meldorf gehen weiter voran. Die neuste Entwicklung ist nun die Grundsteinlegung des Erweiterungsbaus. Zu diesem Ereignis kamen einige Vertreter aus Politik, Verwaltung, Handwerk und Wirtschaft zusammen. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war eine Zeitkapsel, die der Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holsteins Herr Dr. Bernd Buchholz zusammen mit Kreispräsidentin Ute-Borwieck-Dethlefs, Landrat Stefan Mohrdieck sowie Museumsleiterin Dr. Jutta Müller in den Erweiterungsbau eingesetzt hat.
Zuletzt war der Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holsteins Herr Dr. Bernd Buchholz vergangenen Juli zu Gast am Dithmarscher Landesmuseum. Damals anlässlich der Übergabe zweier Fördermittelbescheide (ERFE-Fördermaßnahmen) in Höhe von insgesamt 3,3 Millionen Euro für die Projekte „Attraktivierung der Ausstellung des Dithmarscher Landesmuseums in Meldorf“ und „Energetische Optimierung des Dithmarscher Landesmuseums in Meldorf“
Als Ehrengast ist der Minister am 06. April erneut am Landesmuseum erschienen, um gemeinsam mit Kreispräsidentin Ute Borwieck-Dethlefs, Landrat Stefan Mohrdieck sowie Museumsleiterin Dr. Jutta Müller eine Zeitkapsel zu befüllen und in den Erweiterungsbau einzusetzen. In der Zeitkapsel enthalten sind einige Euromünzen, Planungsunterlagen, die Tageszeitung, der Beschluss des Hauptausschusses sowie Archivalien, Gegenstände der Gegenwart und Glücksbringer. „Das Dithmarscher Landesmuseum wird nach der Sanierung nicht nur wieder die Region bereichern, sondern soll auch weit über die Grenzen hinaus als wichtige Kultur- und Bildungsstätte dienen. Mit der Grundsteinlegung des Erweiterungsbaus sind wir diesem Ziel wieder ein Stück nähergekommen“, sagte Kreispräsidentin Ute Borwieck-Dethlefs.
„Das Landesmuseum ist schon jetzt ein Besuchermagnet an der Westküste und stärkt die vielfältige Kultur- und Museumslandschaft. Die Umgestaltung und Modernisierung wird sicher für einen Schub sorgen und das Museum weiter als attraktives Ganzjahres-Ziel etablieren. Das ist wichtig, um den echten Norden als Tourismusdestination nach vorne zu bringen. Damit unsere Gäste langfristig Büsum gegen Bali tauschen, muss das Angebot in der ganzen Region stimmen. Die Landesförderung ist hier auf jeden Fall gut angelegt. Ich bin schon gespannt auf das Endergebnis“, so Buchholz.
Seit dem letzten Besuch von Minister Dr. Bernd Buchholz hat sich bereits sichtlich etwas getan. Nachdem zuvor bereits der gesamte Untergrund ausgetauscht wurde und der Boden für den Neubau vorbereitet, sind nach dem Besuch aus Kiel unter anderem die Kellerräume saniert worden. Des Weiteren wurde die Baugrube für den Neubau ausgehoben und mittlerweile haben die Handwerker mit den Gründungsarbeiten, die für die konstruktive und statische Ausbildung des Übergangs zwischen Bauwerk und Boden notwendig sind, begonnen.
Neben den äußerlichen Veränderungen am Gebäude wird auch am Konzept für die zukünftige Dauerausstellung unter Einbeziehung digitaler und interaktiver Elemente sowie weiteren Vermittlungsangeboten gearbeitet. Ebenso findet zurzeit die Vorbereitung von Artikeln für das zukünftige Angebot des Museumsshops statt. Mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit werden alte Werbe- und Ausstellungsbanner in der Näherei der Stiftung Mensch unter anderem zu Taschen, Rucksäcken verarbeitet. „Die Stiftung Mensch ist uns ein wichtiger Partner, für deren Engagement und Mitarbeit wir sehr dankbar sind“, sagte die Projektkoordinatorin des Kreises Dithmarschen, Petra Jasper, und lobt mit Blick auf das Catering am 06. April auch die Arbeit von Marc Schlürscheid, Koch der Stiftung Mensch, und seinem Team.
Die Bauarbeiten an den teilweise aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gebäuden werden nach Fertigstellung viele Neuheiten mit sich bringen. So soll ein großzügiges neues Eingangsgebäude die Serviceleistung verbessern. Der Einbau eines Fahrstuhls wird Barrierefreiheit in den von Treppen und Absätzen gekennzeichneten historischen Gebäuden herstellen. Größere Sonderausstellungsmöglichkeiten und ein separater Veranstaltungsraum sowie ein museumspädagogischer Fachraum sollen dazu beitragen, die aktuell immer wichtiger werdende Vermittlungsarbeit des Museums weiterzuentwickeln. Auch die Sammlungen werden unter gegenwärtigen gestalterischen Aspekten und mit verstärktem Medieneinsatz neu präsentiert. Mit der Neukonzipierung etabliert sich das Museum außerdem weiter als attraktives Ganzjahres-Angebot.
Für die Umgestaltung steuert das Land 2.754.984 Euro aus EFRE-Mitteln bei. 611.470 Euro gibt es für die energetische Sanierung der alten Museumsgebäude, unter anderem für neue Fenster und Elektro-, Heizungs- und Lüftungsanlagen. Auch diese Förderung stammt aus EFRE-Mitteln des Landesprogramms Wirtschaft. Insgesamt ist für die Attraktivierung und energetische Sanierung des Dithmarscher Landesmuseums mit Gesamtkosten in Höhe von 8,9 Millionen Euro auszugehen.
Die Arbeiten am Dithmarscher Landesmuseum erstrecken sich über mehrere Jahre: Auf der Grundlage des Gutachtens der Erlebniskontor Bremen GmbH hat der Kreis Dithmarschen im Frühjahr 2016 die Weichen für eine Attraktivierung und energetische Sanierung des Dithmarscher Landesmuseums gestellt. Mit entsprechenden Konzepten hat sich der Kreis an dem zweistufigen Ideenwettbewerb der Integrierten Territorialen Investitionen „Tourismus- und Energiekompetenzregion Westküste“ (ITI Westküste) im Rahmen des Landesprogramms Wirtschaft beworben. Mitte 2018 hat das Land Schleswig-Holstein die eingereichten Vorhaben für eine Förderung im Rahmen der ITI Westküste aus Mitteln des EFRE ausgewählt. 2019 wurde das Studio Andreas Heller GmbH, Architects & Designers, Hamburg mit der Planung beauftragt.
Auf die Arbeiten an der Gebäudesubstanz folgt der Umbau der Ausstellung einschließlich neuer digitaler Medien. Die Wiedereröffnung ist für Januar 2023 geplant.