HEIDE. Der Autor Heiner Egge ist Träger des Dithmarscher Kulturpreises. Der Hauptausschuss und der Schul- und Kulturausschuss entschieden sich in einer gemeinsamen Sitzung am 19. April 2022 für den Dithmarscher Schriftsteller.
Heiner Egges Leben und Werk ist eng mit Dithmarschen verbunden. Er wurde im Jahr 1949 in Heide geboren und wuchs auf dem elterlichen Bauernhof auf. Zunächst wollte er Ozeanograph werden, entschied sich dann aber schon früh für den Beruf des freien Schriftstellers. Ab 1969 studierte er Germanistik und Geschichte in Kiel, Marburg und Freiburg im Breisgau. In Freiburg gründete er mit Freunden die Literaturzeitschrift „Das Nachtcafé“, die er, als sein eigener Vertreter, in ganz Deutschland vertrieb. Bis 1984 lebte und schrieb er in Buchenbach im Schwarzwald. Dann zog er nach Hamburg-Altona, wo er mit seiner Frau, der Grafikerin Ricarda Alexander-Egge, einen Buchladen sowie eine Galerie betrieb. 1985/86 kehrte er zurück in seine alte Heimat Dithmarschen. Zunächst wohnte er im alten Schulhaus von Sarzbüttel, seit 1998 in Hennstedt-Östermoor. Er ist Vater von vier Kindern.
In Egges Romanen, Erzählungen, Reiseberichten und Kolumnen sind Dithmarschens Landschaft, Geschichte und Künstler*innen bevorzugte Themen. So verfasste er die Romane „Niebuhrslust“ (1992) über den Arabienreisenden Carten Niebuhr, „Tilas Farben“ (2013) über die in Wesselburen geborene Malerin Ottilie Reylaender und zahlreiche Bücher über den Dichter Klaus Groth. Außerdem zählen zu seinen Werken „Der Eiderbote“ (2001), „So weh an der Sonne“ (2005) und „Tanz ohne Seil“ (2013). Inspirationsquelle für seine Bücher sind seine ausgedehnten Reisen in den Mittelmeerraum, nach Afrika und durch die eher unbekannten Gegenden Dithmarschens. Vor allem liebt der Autor das Wattenmeer. Seine beiden letzten Veröffentlichungen waren „Winterreise in den Süden“ (2019), die Liebesgeschichte von Doris und Klaus Groth, sowie „Keitum, ich muss dich lassen“ (2020), die Lebensgeschichte des Komponisten Gustav Jenner. Außerdem hat Heiner Egge Theaterstücke verfasst, zum Beispiel das Festspiel „Sag dem König Gute Nacht“ für den Heider Marktfrieden oder auch „Himmelreich und Hölle“ anlässlich des 125-jährigen Heider Stadtjubiläums. Ebenso eine Lebensrevue über Klaus Groth: „Des Dichters Elstern“.
Journalistisch arbeitete er von 2008 bis 2018 für das Kulturmagazin „LÜÜD – Das Dithmarscher Magazin für Szene und Kultur“. Er ist freier Autor bei der „Dithmarscher Landeszeitung“. Von 2000 bis 2011 war er Sekretär der Klaus-Groth-Gesellschaft.
Heiner Egge wurde vielfach ausgezeichnet mit u. a. dem Hebbel-Preis (1994), den Stipendien der Künstlerhäuser Edenkoben und der Villa Waldberta, zuletzt mit einem dem Stipendium des Künstlerhauses Ahrenshoop (2017).
Dithmarscher Kulturpreis
Seit 1984 wird der Dithmarscher Kulturpreis verliehen. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro. Mit dieser Auszeichnung sollen besondere Leistungen im Bereich der bildenden Kunst des Kunsthandwerks, der Literatur und Literaturwissenschaft, der Musik, der Denkmal- und Heimatpflege, die mit der kommunalen und kulturellen Einheit des Kreises Dithmarschen inhaltlich in Verbindung stehen, gewürdigt werden. Der Kulturpreis wird vornehmlich an einzelne Persönlichkeiten verliehen, die in Dithmarschen geboren sind oder leben oder sich durch ihren langjährigen persönlichen Einsatz um das kulturelle Leben im Kreise in herausragender Weise verdient gemacht haben. Die Preisverleihung erfolgt traditionell im Rahmen einer Kreistagssitzung. Der genaue Termin wird noch bekanntgeben.
Quelle: Kreis Dithmarschen