Liebe Dithmarscherinnen* und Dithmarscher*,
wir lassen ein schwieriges Jahr voller Wendungen hinter uns und nehmen sowohl neue Aufgaben als auch alte Sorgen in das neue Jahr mit: Weiterhin wütet der Ukraine-Krieg. Die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise bedrücken uns. Auch die Corona-Pandemie ist noch nicht vollständig überwunden. Hinzu kommen zum Jahresende Engpässe in der Gesundheitsversorgung. Vor allem Kinder und Jugendliche tragen viele der Belastungen mit.
Und für Dithmarschen wurde der wirtschaftliche Turbo geschaltet mit der geplanten Ansiedlung des schwedischen Konzerns Northvolt, ein Milliardenprojekt vor den Toren Heides. Der Bau des LNG-Terminals in Brunsbüttel soll Deutschland unabhängiger vom russischen Gas machen. Plötzlich rückt unser beschaulicher Landkreis in den Fokus der Weltöffentlichkeit.
Bei allen Krisen und Entwicklungen ist es wichtig, sich auf seine Stärken zu besinnen und das große Ganze nicht aus dem Blick zu verlieren. Dithmarschen hat seinen Platz als Region in Europa. Wir sind wirtschaftlich in der Welt vernetzt. Kulturell sind unsere Wurzeln hier an der Westküste. Mit unserer typischen Anpack-Mentalität, unserem Optimismus und unserem Gemeinschaftssinn können wir Krisen in Chancen verwandeln und „Zeitenwenden“ bewältigen für unsere Zukunft.
Wir haben früh die Basis gelegt und damit begonnen, in erneuerbare Energien und innovative Technologien zu investieren. Eine Zukunftstechnologie ist für uns grüner Wasserstoff, der vor allem für die Industrie an der Westküste eine große Rolle spielen wird. Damit es weiter vorangeht, haben wir 2022 in der Kreisverwaltung das Netzwerkmanagement Wasserstoff eingerichtet. Außerdem wurde im November auf dem zweiten „Infrastrukturforum Westküste“ im Kreishaus die Kooperationsvereinbarung zwischen Land, Kreis und Energieunternehmen für ein zukunftsfähiges Stromnetz in Schleswig-Holstein unterzeichnet.
2022 konnten wir wichtige Vorhaben gemeinsam mit unseren Partnern weiter voranbringen: Dithmarschen ist landesweit vorne dabei bei der Digitalisierung und beim Breitbandausbau. Die kreisweite Digitalisierungsstrategie „Dithmarschen Digital“ wurde im Herbst beschlossen. Das 2022 veröffentlichte „Integriertete Klimaschutzkonzept Kreis Dithmarschen 2030“ entstand gemeinsam mit unseren Partnern sowie den Städten und Gemeinden. Die Kreisverwaltung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden.
2023 stehen wichtige Vorhaben an. Entscheidungen zur Northvolt-Ansiedlung, dem LNG-Terminal und unserem Kreishaus-Projekt werden fallen. Im Rahmen des Pakts für den öffentlichen Gesundheitsdienst werden wir zusätzliche Stellen für das Gesundheitsamt schaffen und die Versorgung für die Bürger*innen stärken. Auch stehen am 14. Mai die Kommunalwahlen an.
In einer komplexer werdenden Zeit mit wachsenden Aufgaben ist es wichtig, sich aufeinander verlassen zu können.
Wir danken sehr den Kommunalpolitiker*innen auf Kreis-, Amts- und Gemeindeebene. Denn 2022 war ein herausforderndes und arbeitsreiches Jahr. Gesetze des Landes, des Bundes und der EU werden in den Parlamenten beschlossen, aber die Bürgermeister*innen und Gemeindevertreter*innen vor Ort müssen sie umsetzen. Dabei fangen sie oft die Sorgen ihrer Mitbürger*innen auf, kümmern sich zugleich um alles, was zum Gemeindeleben dazugehört – von der Regionalentwicklung über die Schaffung von Kita-Plätzen bis zum nächsten Volksfest.
Als Kreisverwaltung war die Zusammenarbeit mit der Politik gerade in diesem schwierigen Jahr besonders konstruktiv. Die Kreisfraktionen haben den Weg frei gemacht für große Vorhaben und brachten sich mit ihren Themen konstruktiv ein. Ganz herzlich danken wir allen Vertreter*innen aus der Kommunalpolitik, die sich für die Bürger*innen und die Zukunft Dithmarschens stark machen.
Besonders danken wir den vielen Dithmarscher*innen, die im Ehrenamt anpacken. Sie sind für ihre Mitmenschen da. Sie geben ihre Ideen, Fähigkeiten und Energie, um die Welt ein Stück besser zu machen. Vor allem die große Hilfsbereitschaft für Geflüchtete aus der Ukraine ist überwältigend. Auch während der Energiekrise und der Inflation stehen sie den Menschen zur Seite. Sie bringen soziale Wärme in eine raue Zeit.
Wir wünschen Ihnen besinnliche, friedliche Weihnachten, ein gutes neues Jahr. Alles Gute und Gesundheit für Sie und Ihre Angehörigen.
Ihre
Ute Borwieck-Dethlefs Stefan Mohrdieck
Kreispräsidentin Landrat