HEIDE. Die Westküstenkliniken in Brunsbüttel und Heide gGmbH erhält vom Kreis Dithmarschen ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 5 Millionen Euro. Einstimmig hat der Kreistag in seiner Sitzung am 7. Dezember 2023 beschlossen, die Westküstenkliniken auch im kommenden Jahr zu unterstützen und die für das nächste Jahr erwarteten Verluste in Millionenhöhe auszugleichen.
Das Darlehen dient als Liquiditätshilfe, die je nach Bedarf ausgeschöpft werden kann und den dauerhaften Betrieb für das Wirtschaftsjahr 2024 gewährleisten soll. Mit dem Darlehen erfolgt eine Einlage durch den Kreis Dithmarschen aus dem Haushaltsbudget. Damit stellen der Kreis Dithmarschen und die Westküstenkliniken eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung im ambulanten und teilstationären Bereich sicher.
„Unsere Westküstenkliniken sind sehr gut aufgestellte Krankenhäuser und wir sind als einer der größten Schwerpunktversorger im Land für die Versorgung der Menschen in Dithmarschen wie auch für die gesamte Westküste von zentraler Bedeutung. Mit unserem Beschluss festigen wir diese Position und geben Sicherheit“, erklärt Kreispräsidentin Ute Borwieck-Dethlefs.
Landrat Stefan Mohrdieck sagt: „Dieses Darlehen steht für den starken Rückhalt des Kreises Dithmarschen für die Westküstenkliniken, seinem zu 100 Prozent angehörigem Tochterunternehmen.“ Außerdem unterstreicht Mohrdieck, dass das erwartete Defizit Folge der Finanzierungskrise im Gesundheitswesen sei und seine Ursachen nicht in der Arbeit der Kliniken habe.
„Die Westküstenkliniken wirtschaften grundsolide und genießen einen hohen Zuspruch der Patient*innen. Allerdings steigt die Vergütung durch die Krankenkassen nicht im gleichen Maße wie die Inflation, weswegen die Betriebskosten aus den laufenden Einnahmen nicht gedeckt werden können. Wir fordern die Bundesregierung daher auf, schnell für eine auskömmliche Krankenhausfinanzierung zu sorgen.“
Die beiden Geschäftsführer der Westküstenkliniken, Dr. Bernward Schröder und Dr. Martin Blümke, freuen sich über die breite Unterstützung der Politik und der Verwaltung. Sie sehen darin auch ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der Mitarbeitenden in Brunsbüttel und Heide.
„Wir sind 24/7 für die Menschen in Dithmarschen und der Umgebung da und haben zuletzt in der Corona-Krise unsere Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Die Unterstützung des Kreises für seine Kliniken erkennt diese Arbeit an. Dafür sind wir dankbar“, so die beiden Geschäftsführer. Dr. Schröder und Dr. Blümke betonen aber: „Unser Anspruch ist es, kostendeckend zu arbeiten und nicht auf Zuschüsse unseres Gesellschafters angewiesen zu sein. Dazu sind wir aber auf eine kostendeckende Vergütung durch die Krankenkassen angewiesen.“
Die Westküstenkliniken planen für 2024 mit einem Verlust von 15 Millionen Euro.