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Kreisverwaltung: Überschuss im Haushalt 2022 umfangreich analysiert

HEIDE. Die Kreisverwaltung Dithmarschen hat im Jahr 2022 einen unerwarteten Überschuss von 1,25 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Abweichung zum geplanten Haushaltsdefizit wurde umfangreich analysiert, um die Ursachen zu ermitteln und Maßnahmen zur Optimierung des Controllings und des Berichtswesens zu identifizieren.

Der 4. Quartalsbericht der Kreisverwaltung Dithmarschen weist eine Abweichung zum Haushaltsplan in Höhe von 16,98 Millionen Euro auf. Ursprünglich war ein Haushaltsdefizit von rund 10,6 Millionen Euro geplant worden, um eine Entnahme aus der Ergebnisrücklage des Kreises zu erreichen. Diese Rücklage darf nur zum Ausgleich eines negativen Ergebnisses verwendet werden und weist derzeit einen positiven Bestand von rund 26 Millionen Euro auf. Dieser Betrag hatte sich in den letzten Jahren aufgrund der immer wieder positiven Jahresergebnisse ergeben. Alle Überschüsse waren dieser Rücklage gemäß den gesetzlichen Vorschriften zuzuführen und durften nicht anderweitig verwendet werden.

Aufgrund der erheblichen Abweichungen im 4. Quartalsbericht hat Landrat Stefan Mohrdieck eine umfangreiche Analyse in Auftrag gegeben, um die Ursachen zu ermitteln. Dabei wurde auch das Rechnungsprüfungsamt um Unterstützung gebeten.

Der tatsächliche Überschuss wird sich voraussichtlich auf rund 1,25 Millionen Euro belaufen, was rd. 12 Millionen Euro über dem angestrebten Ziel liegt.

Der Landrat betont, dass ihm bewusst ist, dass die finanziellen Verhältnisse in den Gemeinden durch diese Entwicklung berührt sind. Aufgrund der seit einigen Jahren angewandten Verfahrens war es jedoch weder den Kreistagsabgeordneten, noch dem Landrat möglich, von dem Überschuss zu einem früheren Zeitpunkt Kenntnis zu erlangen.

Die Verwaltung hat bereits intensiv daran gearbeitet, die Ursachen für die Abweichungen zu ermitteln und die entsprechenden Maßnahmen umzusetzen, um die Planung und Mittelbewirtschaftung künftig zu verbessern. „Ich werde dem Kreistag vorschlagen, dass wir uns noch vor der Sommerpause für das laufende Haushaltsjahr 2023 über einen Nachtragshaushaltsplan beraten“, so Mohrdieck. Die Hoffnung liegt darin, dann die Kreisumlage für 2023 einmalig deutlich verringern zu können, um tatsächlich mit einem negativen Ergebnis 2023 abzuschließen und so die Gemeinden zu entlasten. Hierzu sind jedoch auch noch Gespräche mit der Kommunalaufsicht beim Innenministerium zu führen.

Die Abweichungsanalyse hat allerdings nicht nur Fehler aufgezeigt, sondern auch Maßnahmen zur Optimierung des Controllings und des Berichtswesens als Grundlage für die zukünftige Planung der zukünftigen Haushalte identifiziert. Diese Maßnahmen sollen kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden, um die Mittelbewirtschaftung in den einzelnen Produkten zu verbessern.

Aktuell wird bei Erstellung des 1. Quartalsberichts geprüft, ob sich die ermittelten Fehler in der Planung 2023 fortgesetzt haben, um so die Planung und Prognose des laufenden Jahres entsprechend zu optimieren.

Mittelfristig wird das Berichtswesen des Kreises neu konzipiert, um Politik und Verwaltung zeitnah über die Haushaltssituation mit den wesentlichen Eckdaten über den rd. 330 Millionen Euro großen Haushalt zu informieren.

Langfristig wird ein zentrales Controlling mit Fachcontrollern im Finanzbereich aufgebaut, um die Organisationseinheiten im Haushaltsverfahren und beim unterjährigen Haushaltsprozess zu beraten und zu unterstützen.

Mit diesen Maßnahmen setzt der Kreis Dithmarschen ein wichtiges Signal, um die Steuerung der finanziellen Lage nachhaltig zu verbessern und zukünftigen Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können.