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Umweltpreis und „Zukunftsschule.SH“ (v. l.): Hans Detlef Petersen (Agrar- und Umweltausschuss) und Landrat Thorben Schütt mit den prämierten Schulen.

20 Dithmarscher Schulen erhalten Umweltpreis des Kreises Dithmarschen und acht Schulen die Auszeichnung "Zukunftsschule.SH"

HEIDE. Die Beteiligung am diesjährigen Umweltpreis des Kreises Dithmarschen war groß: 20 Dithmarscher Schulen wurden für ihre Naturschutz- und Nachhaltigkeitsprojekte ausgezeichnet. Außerdem wurden acht Bildungseinrichtungen als „Zukunftsschule.SH“ zertifiziert bzw. rezertifiziert. Landrat Thorben Schütt eröffnete die Veranstaltung und Hans Detlef Petersen (Agrar- und Umweltausschuss) überreichte die Preise am 17. Juli 2024 im Kreishaus in Heide. Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ im Foyer des Kreishauses stellten die Schüler*innen mit ihren Lehrer*innen die Projekte vor. Die Schautafeln zu den Vorhaben stehen bis zum 14. August 2024 im Kreishaus.

Landrat Thorben Schütt freute sich über die große Teilnahme: „Der Kreis vergibt seit über 30 Jahren den Umweltpreis, das Interesse wächst weiter, und laufend kommen neue Ideen dazu.“ Außerdem hebt er das Engagement der Schulen hervor: „Nachhaltigkeit und ressourcenschonendes Verhalten im Alltag lernen Kinder und Jugendliche dank des Umweltpreises des Kreises Dithmarschen und der Initiative ‚Zukunftsschulen.SH‘. Vor allem lernen die Teilnehmenden, dass sie selbst im Natur- und Klimaschutz etwas bewirken können. Das ist eine wertvolle Erfahrung und stärkt das Selbstwertgefühl, denn für unsere Zukunft brauchen wir engagierte Menschen, die mit ihren Ideen und ihren Handlungen zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Die Grundsteine dafür werden in der Schulzeit gelegt. Dafür danke ich den Schulen sehr, die sich unermüdlich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen und viele spannende Umweltprojekte umsetzen.“

Für Petersen sei der Umweltpreis gelebte Nachhaltigkeit: „Die junge Generation ist der größte Multiplikator für Themen der Nachhaltigkeit in allen Bereichen.“

Dithmarscher Umweltpreis

Am Dithmarscher Umweltpreis nehmen im Klassenverbund oder als Arbeitsgemeinschaft die Klassenstufen 1 bis 13 der allgemein- und berufsbildenden Schulen teil. Im Rahmen der Umweltbildung vergibt der Kreis Dithmarschen seit 1986 jährlich den Preis für besondere Aktivitäten von Schulklassen oder Arbeitsgemeinschaften an Schulen in Dithmarschen.

Die Projektkoordinatorin Lea Janke von der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Dithmarschen organisierte den Wettbewerb: „Die Beteiligung ist dieses Jahr sehr hoch. Es gibt eine große Vielfalt sowohl an langfristigen Vorhaben wie die Schulgärten oder Hochbeetpflege als auch an neuen Aktionen wie eine Schulimkerei oder Aktionstage zum Thema Nachhaltigkeit und kreative Upcycling-Projekte.“

Die Jury setzte sich 2024 zusammen aus Hans Detlef Petersen (2. stellvertretender Vorsitzender des Agrar- und Umweltausschusses des Dithmarscher Kreistages), Johann Waller (Kreisbeauftragter für Naturschutz bei der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Dithmarschen) und Dirk Berking (Kreisfachberater für Natur- und Umweltbildung an Schulen), Claudia von der Heyde (Schulrätin) und den diesjährigen Vertretern der Sponsoren, Bernd Blohm und Rüdiger Sielemann vom Abwasserverband Dithmarschen.

Sponsoren sind die Abfallwirtschaft Dithmarschen GmbH, der Abwasserverband Dithmarschen, die Stadtwerke Brunsbüttel GmbH, die Stadtwerke Heide GmbH, der Wasserverband Süderdithmarschen, der Wasserverband Norderdithmarschen, die Yara Brunsbüttel GmbH und die Entwicklungsgesellschaft Westholstein (egw).

„Die Sponsoren und die Jury leisten einen wertvollen Beitrag für unseren Umweltpreis. Sie machen die vielseitigen Schulprojekte möglich und unterstützen so langfristig den Umwelt- und Klimaschutz in Dithmarschen“, bedankte sich Landrat Schütt.

Prämierte Umweltprojekte

Vergeben wurden insgesamt sechs erste Preise, fünf zweite Preise sowie neun Sonderpreise. Die Gewinner*innen teilen sich in drei Altersgruppen auf. Es gab jeweils für den ersten Platz 525 Euro, für den zweiten Platz 315 Euro und für den Sonderpreis 250 Euro Preisgeld.

Gruppe I: Klassenstufe 1 bis 4

Über den ersten Platz freuen sich die Grundschule Weddingstedt und die Grundschule Bargenstedt/ Schafstedt (Standort Schafstedt).

Die Weddingstedter Schüler*innen wurden zum Beispiel für den Apfelgarten sowie für das Bauernhofprojekt und für die Projektwoche „Fit, stark und aktiv – Wir tun etwas für die Welt“ ausgezeichnet. Die Grundschule Bargenstedt (Standort Schafstedt) pflegt und dokumentiert einen insektenfreundlichen Schulgarten mit einer Blühwiese und einem Bienenvolk sowie einem angrenzenden Knick und einem Getreidefeld. Zusätzlich fördern beide Grundschulen nachhaltiges Verhalten im Unterrichtsalltag.

Den zweiten Platz belegen die Watt’n Meer School Neuenkirchen für zum Beispiel den Umbau des Schulgartens zum Naturgarten sowie das Umwelt-Theater und die Marschenschool an’t Wattenmeer Grundschule Helse für u.a. die Hochbeetpflege und den Bau einer Insektenmauer.

Insgesamt wurden in der Gruppe 1 sechs Sonderpreise vergeben: Die Grundschule Lüttenheid Heide erhält das Preisgeld für die Vermittlung von Kinderrechten, den Anbau von Lebensmitteln und das Kochen mit regionalen Produkten. Die Wulf-Isebrand-Schule (Standort Bunsoh) hat den Schulgarten um zum Beispiel Mini-Hochbeete erweitert, und es wurde ein Schul-Apfeltag veranstaltet. Die Grundschule Hemmingstedt wurde für die Schulimkerei und die Staudenbeete ausgezeichnet. Die Boy-Lornsen-Grundschule Brunsbüttel hat Beet-Dienste und einen Gartenkalender für die Pflege der Schulbeete eingerichtet. Die Garten-AG der Geestdörfer Grundschule Burg/SüderhastedtStandort Süderhastedt hat einen neuen Teich mit einer Solarpumpe errichtet. Die Schüler*innen der Reimer-Bull-Schule Grund- und Gemeinschaftsschulein Marne haben einen Taten-Kalender für einen nachhaltigen Schulalltag erstellt.

Gruppe 2: Allgemeinbildende Schulen – Klassenstufe 5 bis 9

Auf dem ersten Platz sind die Gemeinschaftsschule am Brutkamp in Albersdorf und die Klaus-Groth-Schule in Heide.

Die Albersdorfer Schüler*innen haben unter anderem die Obststreuwiese auf dem AÖZA-Gelände um 10.000 Quadratmeter mit einem Hochzeitswald und Knicks erweitert, das Schulgelände bepflanzt und als Nationalparkschule eine Infowand gestaltet. Die Heider Umweltschützer*innen haben eine Reihe von nachhaltigen Vorhaben im Schulalltag integriert wie die Reduzierung von Plastik und Müll, die Erstellung einer Obst- und Gemüsekiste aus der Region sowie regelmäßige Pflanz- und Aussaataktionen. Außerdem wurde zum Thema „Plastik im Meer“ eine Wandzeitung erstellt.

Den zweiten Platz belegen die Gemeinschaftsschule Meldorf für „Nachhaltigkeit im Badezimmer“ unter anderem durch Textil-Upcycling und der Herstellung fester Seife sowie das Gymnasium Marne für die Arbeit des Nachhaltigkeitsteams zu verschiedenen Themen rund um den schonenden Umgang mit Ressourcen sowie Anbau von Nahrungsmitteln.

Einen Sonderpreis erhalten drei Schulen: Die Gemeinschaftsschule Eider-Nordsee-Schule Wesselburen wurde u.a. für die Wattwanderungen zum Erforschen der nahen Naturräume und der Nutzung eines alten Sprungkastens als Pfandflaschenbox prämiert. Die Schüler*innen der Astrid-Lindgren-Schule in Meldorf haben ihren ökologischen Schulgarten, der in diesem Jahr sein 30. Jubiläum feierte, um Totholzhecken erweitert und Gartenscheren repariert. Im Wahlpflichtkurs „Mensch, Natur, Umwelt“ der Schleusen-Gemeinschaftsschule Brunsbüttel setzen sich die Jugendlichen für die gemeinschaftliche Planung des zukünftigen Schulgartens ein.

Gruppe 3: Allgemeinbildende und berufsbildende Schulen – Klassenstufe 10 bis 13

Über den ersten Platz freuen sich die Gemeinschaftsschule am Hamberg in Burg und das Berufsbildungszentrum Dithmarschen. Die Burger Schüler*innen haben einen Schwerpunkt auf den Vogelschutz an der Schule gesetzt und zum Beispiel die Nistkästen und Futterstellen verbessert. Die BBZ-Schüler*innen haben im Lundener Moor die Wasserqualität gemessen und die Exkursion dokumentiert sowie die Ergebnisse ausgewertet.

Den zweiten Preis erhält die Schule am Meer in Büsum, die im Rahmen des Projektes „Mut zur Wildnis – jede Blüte zählt“ gemeinsam mit der Gemeinde Büsum und Landwirt*innen Blühwiesen gesät und im Schulwald Bäume gepflanzt hat. Als Hauptprojekt präsentierten die Schüler*innen in diesem Jahr den Bau einer nachhaltigen Tannenbaumalternative, dem „Juulboom“.

Nachhaltigkeitspreis „Zukunftsschule.SH“

„Zukunftsschule.SH“ ist eine gemeinsame Initiative des Ministeriums für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur und des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH). Unterstützt wird die Initiative von den schleswig-holsteinischen Sparkassen sowie dem Verein „Partner der Zukunftsschule.SH“. Seit 2007 unterstützt der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein die „Zukunftsschule.SH“ mit dem Nachhaltigkeitspreis der Sparkassen von insgesamt 20.000 Euro.

Seit dem Start der Initiative ist die Anzahl der beteiligten Schulen aus allen Schularten stetig gestiegen – von fünf Schulen in 2005 auf mittlerweile 250 aktive Schulen. In Dithmarschen gibt es aktuell 15 Zukunftsschulen.

Auszeichnungen 2024

Alle zwei Jahre können sich die Schulen als „Zukunftsschule.SH“ bewerben. Dabei werden drei Qualitätsstufen vergeben: 1. „Wir sind aktiv“ für Schulen, die mindestens zwei Aktionen zur nachhaltigen Entwicklung anbieten, 2. „Wir arbeiten im Netzwerk“ für Schulen, die sich für die Zusammenarbeit mit anderen Schulen und außerschulischen Partnern in diesem Themenfeld einsetzen und 3. „Wir setzen Impulse“ für Schulen, die herausragende Leistungen in der Bildung für nachhaltige Entwicklung nachweisen können und andere Schulen fortbilden. Die ausgezeichneten Schulen erhalten eine Urkunde, Schilder oder Auszeichnungsplaketten, Geldbeträge. Fördergelder können alle Zukunftsschulen beantragen.

Dirk Berking, Kreisfachberater für Natur- und Umweltbildung an Schulen, sagte: „Dieses Jahr gab es ergänzend zu den Naturschutzthemen auch viele Beteiligungsverfahren von Kindern.“

In der Stufe 1 wurden die Eider-Nordsee-Schule Wesselburen für den Schulgarten und die Kinderwattspiele sowie die Reimer-Bull-Schule für das grüne Klassenzimmer und als nachhaltige Schule ausgezeichnet.

In der Stufe 2 wurden die Watt'n Meer School Außenstelle Neuenkirchen für „Nachhaltigkeit im Schulalltag, Zuhause und überall“, die Klaus-Groth-Schule Heide für die

Energieberater*innen und den Müllfreien März, die Grundschule Hemmingstedt für die Imkerei und das Musical, die Boy-Lornsen-Grundschule in Brunsbüttel für Klassenbeete und das Schülerparlament sowie die Gemeinschaftsschule am Hamberg in Burg für die Waldspiele und Wassertage geehrt.

Die Stufe 3 erreichte die Gemeinschaftsschule Meldorf für „Fairtrade – Klimafairness und Nationalpark und Ökosystem Wattenmeer“.