HEIDE. Von der Bauernrepublik bis zu den Anfängen der bundesdeutschen Demokratie – Geschichte hat ihre Spuren rund um den Heider Markt hinterlassen. Das Team der Forschungsstelle für regionale Zeitgeschichte und Public History der Europa-Universität Flensburg um Prof. Dr. Uwe Danker hat in Kooperation mit der Koordinierungsstelle der Partnerschaft für Demokratie Dithmarschen diese Geschichtsspuren aufgespürt und zu einer Geocaching-Tour ausgearbeitet.
Passantinnen und Passanten können mit ihrem Smartphone per QR-Code an ausgewählten Stellen die historischen Orte und die Geschichten dazu entdecken. Damit die Route barriere-sensibel ist, haben Marie-Elisabeth Zachow und Michael Hegger, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen des Kreises Dithmarschen und Meldorf, das Team beraten. Zum Beispiel sind alle Caches so angebracht, dass auch Menschen mit u. a. einem Rollstuhl diese gut eigenständig aufspüren können. Auch ist die Geocaching-Tour nicht zu weitläufig.
Die Stationen-Themen sind:
- Gustav Adolph Thomsen, Unternehmer und Reichstagsmitglied 1881-1898,
- die Bauernrepublik Dithmarschen,
- die „Landvolkbewegung“,
- der Pazifist Paul Riechert,
- Bürgermeister August Vehrs,
- der Soldatenrat in Heide und
- die Stolpersteine Familie Stillschweig.
Die sieben Caches stehen auf der Internetseite der Partnerschaft für Demokratie Dithmarschen: demokratie-dithmarschen.de/geocache_heide.
Stefanie Endjer von der Partnerschaft für Demokratie Dithmarschen hebt die Bedeutung der Geocaching-Tour hervor: „Wir wollen mit der Geocaching-Tour Geschichte erlebbar machen und das Bewusstsein dafür wecken, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, sondern seit Jahrhunderten stets darum gerungen wurde.“
Die Historikerinnen Paula Lorenz und Marie-Theres Marx von der Projektgruppe der Forschungsstelle für regionale Zeitgeschichte und Public History der Europa-Universität Flensburg haben die Route ausgearbeitet. Es handelt sich um die zweite Zusammenarbeit mit der Partnerschaft für Demokratie Dithmarschen: Bereits im September 2024 erstellte das Team der Uni Flensburg die Geocaching Bus-Tour zum Thema „Nationalsozialistischer Einbruch und demokratischer Neubeginn“, die an verschiedenen Orten im Süden Dithmarschens wie zum Beispiel den Historischen Lernort Neulandhalle in Friedrichskoog führte.
Für Paula Lorenz war die Erstellung der Geocaching-Touren spannend: „Die Geschichte Dithmarschens ist sehr facettenreich und ein Spiegel der deutschen Historie. Vor allem der Heider Marktplatz war seit dem Mittelalter ein zentraler Ort.“
Wer die ganze Tour „Demokratische Vielfalt und Erinnerung“ durch Heide geschafft hat, kann dafür einen besonderen Sticker bei der Tourist-Information Heide, Markt 37, einlösen. Als Nachweis gelten die „geloggten Caches“ oder Bilder der Geocaches.
Geocaching-Konzept für historische Themen
Die Grundlage bildet ein Geocaching-Konzept, das auf historische Themen zugeschnitten ist. Ziel des Projektes ist es, dass zum Beispiel Schulen und Geschichtskurse anhand dieses Konzeptes eigene Geocaching-Routen entwickeln können. „Die Verbindung des eher spielerischen Geocaching mit den Infos zu besonderen Ereignissen und Personen direkt an den historischen Plätzen fördert die Neugier und das Geschichtsbewusstsein“, so Marie-Theres Marx. Das Konzept ist auf Nachfrage erhältlich bei der Koordinierungsstelle der Partnerschaft für Demokratie Dithmarschen (E-Mail: demokratie[at]dithmarschen.de oder Telefon: 0481/97-4816).
Patinnen und Paten für die Geocaching-Stationen gesucht
Damit beschädigte bzw. entfernte Caches-Sticker schnell wieder ersetzt werden können, sucht die Koordinierungsstelle der Partnerschaft für Demokratie Dithmarschen Patinnen bzw. Paten für die Geocaching-Stationen, die einen Verlust oder eine Beschädigung melden würden. Interessierte melden sich bei der Koordinierungsstelle der Partnerschaft für Demokratie Dithmarschen unter der E-Mail: demokratie@dithmarschen.de oder per Telefon: 0481/97-4816.