HEIDE. Hartmut Behlau ist ab dem 1. April 2025 Koordinator für die ambulante Versorgung im Kreis Dithmarschen. Als Ansprechpartner für Ärztinnen und Ärzte, Gemeinden und die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) hilft er dabei, die hausärztliche Versorgung im Kreisgebiet zu erhalten und auszubauen. Er berät unter anderem bei der Gründung und dem Bau von kommunalen Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) bei der Schaffung von Gesundheitszentren und dem Übergang von Hausarztpraxen.
Hartmut Behlau tritt die Nachfolge von Harald Stender an. Der frühere Klinikgeschäftsführer der Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide (WKK) hat als Koordinator für die ambulante Versorgung bundesweit die Entstehung von Ärztezentren initiiert und begleitet. Nach diesem Modell werden Kommunen zum Träger der ambulanten hausärztlichen Versorgung: Sie gründen eine gGmbH, die als Träger eines Ärztezentrums und als Arbeitgeber für angestellte Ärztinnen und Ärzte auftritt. Das wirtschaftliche Risiko der hausärztlichen Versorgung trägt die Gemeinde. Das erste MVZ wurde im April 2015 in Büsum gegründet. Nach diesem Vorbild entstanden deutschlandweit weitere kommunale Medizinische Versorgungszentren. In Dithmarschen sind drei kommunale MVZ entstanden.
Der Hauptausschuss des Kreises Dithmarschen hat am 3. Dezember2024 beschlossen, die Aufgaben einer Koordinationsstelle weiter zu führen. Denn im Kreis Dithmarschen besteht weiterhin großer Bedarf in der Stärkung der hausärztlichen Versorgung: Der Altersquotient der Bevölkerung liegt mit 45,0 über dem Landesdurchschnitt von 40,0. 23 Prozent aller Hausärztinnen und Hausärzte sind über 65 Jahre und werden bald in den Ruhestand gehen.
Hartmut Behlau arbeitet seit vier Jahren bei der Kreisverwaltung im Geschäftsbereich Familie, Soziales, Gesundheit. Zurzeit ist er für das Projekt „Landgang“ zuständig. Ziel des Vorhabens ist es, Hausärztinnen und Hausärzte für Dithmarschen zu gewinnen und den Nachwuchs zu fördern. Behlau wird sich neben seiner neuen Aufgabe als Koordinator für die ambulante Versorgung auch weiter für das Projekt „Landgang“ engagieren.
Die Synergien aus dem verstetigten Projekt „Landgang“ und den Aufgaben des Koordinators in der Beratungstätigkeit der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sieht Behlau als Vorteil: „Herr Stender und ich haben bereits gut zusammengearbeitet und die Gemeinden besucht. Dieses bereits bestehende Netzwerk hilft, weiter Vertrauen aufzubauen und praxisnah zu beraten.“
Stender hebt hervor: „Es freut mich sehr, dass die Arbeit weiter fortgesetzt wird, um die Qualität der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum weiter zu gewährleisten.“