Hitzebedingte Notfälle und Warnzeichen
Die Wirkung von zu viel Hitze auf den Körper bezeichnet man als Überhitzung. Überhitzung kann lebensgefährlich sein.
Die obere Grenze für eine mit dem Leben vereinbare Erhöhung der inneren Körpertemperatur (sogenannte Kerntemperatur im Bereich von Brustkorb, Bauchraum und Kopf) liegt bei etwa 42 Grad (deshalb gibt es auch kein höheres Fieber). Bei dieser Temperatur verlieren die Eiweiße als wichtige Bausteine des Körpers ihre Struktur. Schon unterhalb dieser Grenze kann es zu Problemen und zum Kreislaufversagen kommen.
Der Körper versucht, sich durch Schwitzen und die dabei entstehende Verdunstungskälte, abzukühlen. Dies gelingt bei bewegter Luft /Wind und geringer Luftfeuchtigkeit leichter. Wenn der Körper mehr schwitzt als sonst und dadurch mehr Flüssigkeit verliert, braucht er auch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr. Daher ist es wichtig, genug zu trinken. Geeignete Getränke sind Wasser, ungesüßter Tee und Saftschorlen. Wenn zu wenig Flüssigkeit im Körper ist, wird das Blutvolumen geringer und das Blut dickflüssiger, dadurch wird der Kreislauf schwächer, d.h. es gelingt nicht mehr so gut, alle Organe mit ausreichend Blut, und damit Sauerstoff und Nährstoffen, zu versorgen.
Mit dem Schweiß gehen auch Mineralstoffe verloren, diese werden in der Regel ausreichend mit der Nahrung wieder zugeführt. Bei sehr starkem Schwitzen können Mineralwasser und sogenannte isotonische Getränke helfen. Bei körperlicher Schwerstarbeit in heißer Umgebung kann es durch den Mangel an Mineralien, meist in der stark beanspruchten Muskulatur, zu Muskelkrämpfen kommen (dies nennt man auch Hitzekrämpfe).
Folgenden Anzeichen sprechen dafür, dass es dem Kind zu warm sein könnte:
- starkes Schwitzen
- ein gerötetes Gesicht
- trockene Lippen
- Erschöpfungsgefühl
- Unkonzentriertheit
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Ohrgeräusche
Einen Hinweis darauf, ob ein Kleinkind richtig gekleidet ist bzw. ob ihm zu warm oder zu kalt ist, kann man schnell so erhalten: Befühlen Sie die Stelle zwischen den Schulterblättern unterhalb des Nackens. Die Haut hier sollte warm, aber nicht verschwitzt sein.
Für eine Abkühlung eignen sich kühlere Innenräume, feuchte Umschläge und Trinken.
Ältere Menschen verspüren häufig weniger Durst. Dadurch kann es besonders an heißen Tagen zu einem Flüssigkeitsmangel im Körper kommen. Folgende Symptome können hinweisend sein:
- Trockene Haut mit stehenden Hautfalten, trockene Schleimhäute (Lippen, Zunge)
- Kopfschmerzen, Schwäche, Schwindel
- Unruhe, Verwirrtheit
- Wenig, dunkler Urin, Verstopfung
Ein Sonnenstich entsteht durch direkte Einwirkung von Sonnenstrahlung auf den ungeschützten Kopf. Dies führt zu einem Wärmestau im Kopfbereich und dadurch zu einer Reizung der Hirnhäute. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder, weil sie im Verhältnis zum kleinen Körper einen großen Kopf haben. Typisch ist ein heißer Kopf bei meist kühler Körperhaut, Kopfschmerzen, Übelkeit und Nackensteifigkeit.
Ein Hitzekollaps ist ein Kreislaufversagen, welches typischerweise auftritt bei längerem Stehen unter Hitzeeinwirkung und eingeschränkter Wärmeabgabe. Die Blutgefäße werden weitgestellt, weil der Körper Wärme abgeben möchte. Dadurch wird der Kreislauf schwächer und der Blutdruck fällt ab. Wenn das Gehirn dann nicht mehr genug durchblutet wird, kommt es zu einem Ohnmachtsanfall.
Eine Hitzeerschöpfung kann nach längerer Hitzebelastung auftreten, wenn durch starkes Schwitzen und zu wenig Trinken ein Flüssigkeitsmangel im Körper entsteht. Dadurch ist zu wenig Flüssigkeit im Blut, es ist zu wenig Blutvolumen für den Kreislauf da, der dadurch schwach wird. Zum Gegensteuern stellt der Körper die Blutgefäße eng, was sich unter anderem durch blasse Haut zeigt. Dadurch wird die Wärmeabgabe gestört und die Körpertemperatur steigt mäßig an.
Bei einem Hitzeschlag kommt es zu einem Wärmestau mit extremem Anstieg der inneren Körpertemperatur. Dies passiert nach längerer Hitzeeinwirkung, intensiver Sonneneinstrahlung und körperlicher Anstrengung ohne ausreichende Wärmeabgabe.
Kennzeichnend für das Krankheitsbild ist eine trockene und heiße Haut (kein Schwitzen), starke, stechende Kopfschmerzen sowie Schocksymptome und eine Bewusstseins-Trübung. Bei weiterem Anstieg der Körperinnentemperatur tritt Bewusstlosigkeit und schließlich bei ca. 43 Grad der Tod ein.
Weitere Informationen finden sie hier: Gesundheitsrisiken von Hitze